Die Schweizer Filmpionierin Isa Hesse-Rabinovitch (1917-2003) ging Zeit ihres Lebens auf unkonventionellen Pfaden. Die Tochter jüdisch-russischer Immigranten wuchs in Zürich auf. Sie heiratete einen Sohn von Hermann Hesse, mit dem sie drei Kinder hatte. Geprägt vom künstlerischen Schaffen ihrer Eltern arbeitete sie als Illustratorin, später als Reporterin und Fotografin und war stets auf Unabhängigkeit bedacht. Im Alter von fünfzig Jahren begann sie zu filmen. Bereits ihre ersten experimentellen Kurzfilme wurden an internationale Filmfestivals eingeladen und fanden im Ausland grossen Anklang. Doch in der männerdominierten Schweizer Filmszene der 70er Jahre musste sie für ihre poetischen Arbeiten kämpfen, Unterstützung für ihre eigenwillig-verspielten Werke wurde ihr verwehrt. Dennoch experimentierte Isa Hesse konsequent weiter, wagte als 67-jährige noch den Schritt in das neue Medium Video und hat ein vielfältiges und zeitloses Film- und Videowerk hinterlassen.
Anka Schmid nähert sich der Persönlichkeit Isa Hesse-Rabinovitch auch künstlerisch-formal: Spielerisch verwebt sie Archivmaterial, Werkausschnitte und Interviews mit Weggefährtinnen und Zeitzeugen zu einem schillernden und faszinierenden Portrait dieser aussergewöhnlichen Künstlerin.