Sie kamen in die Schweiz, um in Zukunft, nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat, ein besseres Leben zu haben. Dreissig, vierzig Jahre später sind sie immer noch hier. Mittlerweile im Pensionsalter, stehen drei Ehepaare aus der Türkei und dem Balkan am Scheideweg: Zurückkehren oder hier bleiben? Diese Frage hat die Migrantinnen und Migranten ihr ganzes Leben in der Schweiz begleitet. Jetzt im Alter wird die Antwort dringlich, und auch die Familien der Kinder müssen sich der Entscheidung stellen. Kehrt die älteste Generation zurück oder nicht? Wer betreut die alten Eltern hier oder dort? Wie geht es weiter?
Die Vorstellung, bald zurückzukehren hielt die Eingewanderten davon ab, die deutsche Sprache zu lernen und sich kulturell zu öffnen. Heute bedauern sie, dass sie sich nicht mehr auf ihr Gastland eingelassen haben. Gleichzeitig realisieren sie, dass ihnen ihre Herkunftsländer nicht mehr so vertraut sind. Ein hartes Arbeitsleben, eine beeinträchtigte Gesundheit, der Wunsch, den Enkeln nahe zu sein haben ihnen die Entscheidung ein Stück weit abgenommen.
Die Zerrissenheit zwischen hier und dort prägt die Lebensgeschichten der Migrantinnen und Migranten. Die letztlich gefundenen Lösungen zeugen von deren Fähigkeit, in schwierigen Situationen, im andauernden Dilemma sich immer wieder Neuem zu stellen und gangbare Wege zu finden.